Beim 0:0 (0:0) gegen Hannover 96 zeigte Preußen Münster eine ordentliche Leistung, der herausragende Mann vor 12.422 Zuschauern war aber ein ehemaliger Nationalspieler.
Vor dem ersten Heimspiel der neuen Saison schickte Sascha Hildmann, der den SC Preußen Münster per Doppelaufstieg nach über drei Jahrzehnten wieder ins deutsche Unterhaus führte, dieselbe Elf wie bei der 1:3-Auftaktniederlage in Fürth auf das Feld.
Auch Stefan Leitl, seit Juli 2022 bei Hannover 96 im Amt, sah sich nicht dazu veranlasst, die zuletzt siegreiche Elf (2:0 gegen Jahn Regensburg) umzubauen.
Die unveränderte Münsteraner Elf zahlte das Vertrauen ihres Trainers in den Anfangsminuten auf beeindruckende Art und Weise zurück. Eine frühe Verwarnung für Hannovers Joshua Knight, vier Münsteraner Ecken binnen kürzester Zeit und die sicher geglaubte Führung durch Stürmer Malik Batmaz in der 13. Spielminute waren bester Beweis dafür, dass selbst die Zweitliga-Schwergewichte den Aufsteiger in dieser Spielzeit durchaus auf dem Zettel haben müssen.
Hannover 96: Zieler – Neumann, Halstenberg, Knight – Muroya, Leopold, Kunze (46. Christiansen), Dehm (73. Ezeh) – Nielsen (46. Voglsammer), Tresoldi (85. Gindorf), Rochelt (66. Ngankam)
Schiedsrichter: Lars Erbst
Tore: –
Gelbe Karten: Frenkert, Koulis, Mees – Knight
Zuschauer: 12.422
Es war einzig und allein den herausragenden Fähigkeiten von Ex-Nationalspieler Ron-Robert Zieler zu verdanken, dass jene Batmaz-Doppelchance nicht die frühe Führung für die Adlerträger bedeutete. Und nach 35 Minuten kam es erneut zum Privatduell zwischen dem 24-jährigen Stürmer und Routinier Zieler: Wieder war der Schlussmann aus Hannover mit einem Weltklasse-Reflex obenauf – womit sich die harmlosen Gäste mit einem schmeichelhaften 0:0 in die Pause retten konnten.
Preußen Münster: Auch Bazzoli scheitert an Zieler - Ngankam an der Latte
Hannovers Trainer reagierte zur Pause auf den passiven Auftritt seiner Elf und wechselte mit Max Christiansen und Andreas Voglsammer zwei frische Kräfte ein, während Havard Nielsen und Fabian Kunze in den zweiten 45 Minuten nicht mehr mit von der Partie waren. Eine Viertelstunde nach seiner Hereinnahme war es schließlich Joker Voglsammer höchstpersönlich, der mit einem von Marc Lorenz abgefälschten Abschluss aus der zweiten Reihe für die bis dahin gefährlichste Chance für 96 verantwortlich war.
Als das Spiel nach dem Voglsammer-Abschluss dahinzuplätschern drohte, folgte aus dem Nichts der dritte große Zieler-Auftritt des Tages. Nach einem langen Lorenz-Einwurf kam Luca Bazzoli aus zehn Metern unverhofft zum Abschluss und fand im 35-jährigen Torhüter ebenfalls seinen Meister.
Weil Hannovers Jessic Ngankam in der Nachspielzeit mit einem Schuss aus kurzer Distanz am Querbalken scheiterte, durften die Adlerträger nach kräftezehrenden 90 Minuten den ersten Zweitliga-Punkt seit 1991 bejubeln – auch wenn sogar ein Sieg im Bereich des Möglichen gewesen wäre.